Heilfasten nach Buchinger: Das steckt dahinter

von Team Zelltuning
208 Ansichten

Hin und wieder eine Reinigungskur ist nicht nur für die eigene Wohnung ratsam, sondern auch für den Körper – zum Beispiel durch das Heilfasten. Dadurch sollen Körper, Geist und Seele gereinigt, Krankheiten vorgebeugt oder gar gelindert und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.

Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr über die Hintergründe, Effekte und Abläufe einer Heilfastenkur.

Was versteht man unter Heilfasten?

Als Fasten gilt gemeinhin der Verzicht auf feste Nahrung über einen begrenzten Zeitraum. Das bekannte Heilfasten unterscheidet sich dabei vom totalen Fasten, indem es statt einer Null-Diät eine geringe Menge Energiezufuhr (zum Beispiel durch nährstoffreiche Flüssigkeiten) vorsieht. Die bekannteste Heilfastenmethode ist das Heilfasten nach Buchinger.

Diese geht auf den deutschen Arzt Otto Buchinger (1878 – 1966) zurück, der durch das mehrwöchige Fasten selbst seine Rheumaerkrankung gelindert hat. Das daraufhin von ihm entwickelte Buchinger-Fasten dient sowohl der Prävention als auch der Therapie bestimmter Krankheiten. So werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die allgemeine Gesundheit gefördert.

Buchinger hat das Heilfasten allerdings nicht nur aus medizinischer Sicht betrachtet, sondern auch die geistige und spirituelle Dimension hervorgehoben. Die drei Ebenen Körper, Geist und Seele bilden eine untrennbare Einheit und spielen bei einer Heilfastenkur gleichermaßen eine Rolle. Deshalb sollten Sie die seelische Seite des Heilfastens unter anderem durch ausreichend Ruhe, Stressvermeidung, Lesen und Meditationen unterstützen. Termindruck, psychische Belastung und Medienkonsum hingegen wirken sich eher negativ auf den Erfolg der Fastenkur aus.

Gönnen Sie sich während der Fastentage ausreichend Ruhe! Bildquelle: Unsplash / Nathan Dumlao

So reagiert der Körper auf das Heilfasten

Das Heilfasten verspricht positive Effekte auf die Gesundheit und eine Linderung verschiedener Krankheiten. Zu diesen zählen unter anderem:

  • Chronische Entzündungen (z. B. Rheuma)
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Chronische Schmerzen
  • Genetisch bedingte Allergien
  • Psychosomatische Erkrankungen

Während der Heilfastenkur zieht der Körper seine Energie aus körpereigenen Reserven. So werden zunächst in der Leber gespeicherte Kohlenhydrate genutzt, anschließend geht es an Eiweiße zur Glykosegewinnung und letztlich versorgt sich der Körper vor allem durch Fettverbrennung.

Abnehmen durch Fasten – möglich oder nur ein Traum?

Insbesondere aufgrund der stark erhöhten Fettverbrennung können während der Fastentage schnell die Pfunde purzeln. Das Abnehmen ist für viele Menschen die hauptsächliche Motivation zum Fasten – ganz so einfach ist es aber nicht.

Nach dem Fastenbrechen, also nach Ende der Fastenkur, sind die verlorenen Kilos schnell wieder da, wenn Sie diesen Zeitpunkt nicht für eine umfassende Ernährungsumstellung nutzen. Dieser Jo-Jo-Effekt tritt nämlich nicht nur bei klassischen Diäten, sondern auch beim Heilfasten auf.

Überlegen Sie sich vor und während Ihrer Heilfastenkur, warum Sie diese vollziehen und wie Sie sich im Anschluss Ihren Alltag und Ihre Ernährung vorstellen. Die Tage des Fastens sind nicht nur Reinigung für den Körper, sondern auch für gut geeignet zur Einleitung von Veränderungen und Neuanfänge.

Nach dem Fasten essen die meisten Menschen ganz automatisch bewusster. Der Verzicht auf Süßigkeiten, fettige Speisen und Alkohol fällt dann leichter – nutzen Sie dies und etablieren Sie nachhaltige neue Routinen und Essgewohnheiten!

Fastenhoch durch erhöhte Serotonin-Ausschüttung

Das Heilfasten führt zu einer höheren Ausschüttung des Glückshormons Serotonin im Gehirn, wodurch viele Fastende ein Stimmungshoch während des Fastens und in der Zeit danach erfahren. Einige berichten sogar von einem Gefühl der Bewusstseinserweiterung. Sie erleben mehr innere Ruhe, haben klarere Gedanken und intensivere Wahrnehmungen.

Nichtsdestotrotz ist auch eine sogenannte Fastenkrise nicht selten. Diese tritt meist um den dritten oder vierten Fastentag herum auf und äußert sich durch Kopfschmerzen, Unwohlsein und Niedergeschlagenheit. Der Verzicht auf feste Nahrung ist eine große Umstellung für den Körper, die sich durchaus bemerkbar machen kann. Bleiben Sie während dieser Zeit am Ball, erinnern Sie sich an Ihre Motivation und gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und Entspannung.

Die Energieversorgung während des Fastens erfolgt über Flüssigkeiten wie Säfte und Gemüsebrühe. Bildquelle: Unsplash / K15 Photos

Anleitung für eine Fastenkur nach Buchinger

Optimalerweise hat Buchinger eine Fastendauer von zwei bis vier Wochen vorgesehen. In der Realität fällt es den meisten Menschen aber leichter, über kürzere Zeiträume zu fasten. Gerade beim präventionsorientierten Heilfasten ist eine kürzere Fastendauer sinnvoll.

Wer mit dem Heilfasten bestimmte Krankheiten heilen oder lindern möchte, kann auch über mehrere Wochen fasten – dann aber unter ärztlicher Aufsicht oder gar stationär. Das Heilfasten zu Hause ist generell nur für gesunde Menschen geeignet. Alle anderen sollten die Heilfastenkur unter fachärztlicher Betreuung durchführen.

Schon einige Tage vor dem Fastenbeginn sollten Sie sich langsam vorbereiten, indem Sie Stress reduzieren und Entspannung suchen. Der letzte Tag vor dem Heilfasten dient der Energiereduktion: Nehmen Sie maximal 1000 kcal zu sich und verzichten Sie spätestens von nun an auf Koffein, Alkohol und Nikotin.

Am ersten Fastentag reinigen Sie zunächst Ihren Darm mit einer abführenden Glaubersalzlösung. Während der folgenden Fastentage steht dann nach Buchinger Folgendes auf dem Ernährungsplan:

  • 250 ml Gemüsebrühe
  • 250 ml Obst- und Gemüsesäfte
  • 30 g Honig
  • mindestens 2,5 l Flüssigkeit (Wasser oder Kräutertees)

Das Fastenbrechen erfolgt in der Regel durch den Verzehr eines Apfels (roh oder gekocht). Wahrscheinlich haben Sie bislang noch keinen Apfel so intensiv geschmeckt, wie diesen hier! Am selben Tag empfiehlt sich abends eine Kartoffelsuppe.

Anschließend sollten Sie einige Tage einplanen, an denen Sie die Energiezufuhr langsam wieder steigern. Üblicherweise dauert das sogenannte „refeeding“ mindestens halb so lang wie das Heilfasten selbst. Verzehren Sie vorwiegend ballaststoffreiche und vegetarische Nahrungsmittel mit ungesättigten Fettsäuren. Essen Sie bewusst und langsam.

Worauf Sie beim Heilfasten achten sollten

Traditionell wird eine Heilfastenkur in Begleitung erfahrener Fastenkurleiter oder Ärzte empfohlen. Sollten Sie an einer chronischen Krankheit, Essstörung, Übergewicht oder Depression leiden oder Medikamente einnehmen, sprechen Sie vorab mit Ihrem Arzt.

Wenn Sie gesund sind und sich ausreichend informieren, können Sie sich auch in Eigenregie an das Heilfasten wagen. Dabei gilt: Hören Sie stets auf Ihren Körper! Im Zweifel brechen Sie das Fasten ab oder wenden sich an Ihren Hausarzt.

Um einen starken Muskelabbau während des Fastens zu vermeiden, sollten Sie jeden Tag leichte bis mäßige Bewegung integrieren. Erlauben Sie sich zudem jeden Tag Ruhephasen und versuchen Sie grundsätzlich, Stress und Anspannung zu vermeiden. Ihre Motivation und Ihr Wille zum Fasten spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denken Sie daran, dass das Heilfasten nicht nur Ihren Körper, sondern auch Geist und Seele betrifft!

Haben Sie bereits eine Heilfastenkur gemacht? Was sind Ihre Erfahrungen?

Ähnliche Artikel

Hinterlasse ein Kommentar

* Durch das Übermitteln eines Kommentars akzeptierst Du unsere Datenschutzrichtline. Und akzeptierst das wir Deine Daten auf dieser Seite verarbeiten dürfen.