PMS: Das prämenstruelle Syndrom

von Team Zelltuning
351 Ansichten

Heißhunger, Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen – drei von vier Frauen sind davon in der zweiten Zyklushälfte betroffen und einige leiden besonders schwer darunter. Zusammengefasst wird das ganze unter dem Begriff PMS=Prämenstruelles Syndrom. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Und was kann man dagegen tun?

Was ist PMS?

PMS – das Prämenstruelle Syndrom – kommt besonders häufig in der zweiten Zyklushälfte bei Frauen vor und ist hormonell bedingt. Die Vorsilbe “Prä” bedeutet “vor” und zeigt an, dass die Beschwerden der Frauen 4 – 10 Tage vor dem Beginn der Regelblutung auftreten.

Typische PMS-Symptome:

Die Symptome stellen jeden Monat aufs Neue eine Herausforderung dar und können wie folgt aussehen:

  • Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
  • Spannungsgefühle in der Brust
  • Heißhungerattacken
  • Kreislaufprobleme
  • Ödembildungen
  • Verdauungsstörungen
  • Schmerzen im Unterleib

Doch nicht nur der Körper leidet. Hinzu kommen häufig psychische Probleme und Beschwerden:

  • Konzentrationsschwäche
  • Lethargie
  • Erschöpfung
  • Lustlosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Überempfindlichkeit
  • Stimmungsschwankungen

PMDD: Besonders schwer betroffen

Bei einigen Frauen sind die Beschwerden der PMS so intensiv, dass sie sich regelmäßig aus der Bahn geworfen fühlen. Bei diesen Frauen sind oftmals die psychischen Komponenten extrem stark ausgeprägt und reichen von Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen über ein geringes Selbstwertgefühl, Wut und Hoffnungslosigkeit bis hin zu schweren Depressionen. Für diese extreme Form der PMS gibt es mittlerweile eine eigene Bezeichnung = “premenstrual dysphoric disorder” oder zu Deutsch prämenstruelle Dysphorie.

Depressionen durch PMS

PMS Auslöser: Die Hormone?

Tatsächlich ist noch nicht geklärt, was PMS wirklich verursacht. Die gängigste Theorie ist bislang, dass ein Ungleichgewicht der Hormone Östrogen und Progesteron diese Beschwerden auslöst.

Mittlerweile weiß man, dass außerdem eine familiäre Veranlagung, Stress, Nikotin und Alkohol sowie Schlaf- und Bewegungsmangel eine PMS zusätzlich begünstigen können. Allein die Tatsache, dass betroffene Frauen häufig als überempfindlich abgestempelt und belächelt werden, führt dazu, dass diese meinen, sich mit der PMS abfinden zu müssen und selten mit jemandem darüber reden.

Leide ich unter PMS?

Um das festzustellen, sollten Sie sich Ihrem Frauenarzt / Ihrer Frauenärztin anvertrauen. Für die Diagnose werden Sie zu Ihren Symptomen befragt. Hier hat sich das Führen eines Tagebuchs bewährt. In diesem notieren Sie Ihren Monatszyklus, Ihre Blutungen und die Beschwerden. Das hilft dann später dabei festzustellen, welche Symptome im Zusammenhang mit der PMS stehen könnten.

Ursachen der PMS

Es wird vermutet, dass die sinkenden Östrogen- und/oder Progesteronspiegel in der zweiten Zyklushälfte einer Frau eine Rolle bei der PMS spielen. Frauen reagieren darauf jedoch anscheinend sehr unterschiedlich, denn wo andere stark leiden haben einige überhaupt keine Probleme.

Außerdem wirken sich die Veränderungen im Hormonhaushalt auch auf bestimmte Botenstoffe aus. Diese sogenannten Neurotransmitter sind im Gehirn für das Übertragen von Signalen verantwortlich. Besonders bekannt sind Serotonin und Noradrenalin:

  1. Serotonin – wird auch als Glückshormon bezeichnet und soll unter anderem beruhigend und entspannend wirken und den Schlaf fördern. Ein Serotoninmangel kann schlechte Laune, Angstzustände und Aggressivität auslösen.
  2. Noradrenalin – sorgt neben der Steigerung des Blutdrucks und Senkung der Pulsfrequenz durch eine Engstellung der Blutgefäße für mehr Aufmerksamkeit, Wachheit und Konzentration. 

Die PMS Behandlung: Was hilft gegen PMS?

Es gibt keine Standard-Behandlung für das Prämenstruelle Syndrom PMS. Diese wird immer nach den individuellen Beschwerden der Frauen ausgerichtet und kann aus vielen Komponenten bestehen. Bei manchen Frauen reichen Ruhephasen und die Möglichkeit sich zu entspannen schon aus, um die Beschwerden zu lindern.

Helfen können zum Beispiel:

  • warme Wannenbäder mit beruhigenden Badezusätzen wie Lavendel
  • ausreichend Schlaf

Bewährt haben sich weiterhin:

Bewegung

Ein moderater Ausdauersport ist bestens dazu geeignet, die Gefühle zu beruhigen, für einen tiefen Schlaf zu sorgen und den Heißhungerattacken entgegenzuwirken. In einigen Studien wurde nachgewiesen, dass Bewegung sich positiv auf die Beschwerden einer PMS auswirkt.

Stressreduzierung

Nehmen Sie sich nicht zu viel vor in der Zeit. Reduzieren Sie ganz bewusst Ihre To-do-Liste und sorgen sie außerdem für genügend Ruhephasen. Das kann auch mal die Mittagspause allein im Park sein.

Ernährung

Überdenken Sie Ihre Ernährung und lassen Lebensmittel weg, die Ihre Beschwerden zusätzlich pushen. Dazu gehören Schokolade, Koffein, Alkohol aber auch zu viel Salz.

Medikamente

Bei einigen Frauen lindert die Einnahme der Anti-Baby-Pille die Symptome. Anderen werden mit Antidepressiva – sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern – behandelt. Schmerzmittel dienen zur reinen Symptombehandlung der Kopf- und Rückenschmerzen. 

Pflanzliche Mittel

Einige Frauen schwören auf die Kraft der Heilpflanzen und erzielen mit Johanniskraut, Baldrian oder Melisse gute Erfolge.

Nahrungsergänzungsmittel

Eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen spielt nicht nur bei der PMS eine wichtige Rolle. Als gesichert für eine symptomlindernde Wirkung gelten die Behandlung mit Kalzium und Vitamin B6.

Psychotherapie

Wer psychisch besonders leidet, sollte über psychotherapeutische Unterstützung nachdenken. Es ist nicht gesagt, dass die PMS dadurch geheilt wird. Aber es werden Ihnen Wege aufgezeigt, wie Sie besser mit den Beschwerden umgehen und für mehr Entspannung sorgen können.

Ruhe und Entspannung

Kann man einer PMS vorbeugen?

Direkt vorbeugen kann man einer PMS nicht. Aber es hat sich gezeigt, dass eine Ernährungsumstellung und eine ausreichende Versorgung des Körpers mit fehlenden Vitalstoffen durchaus längerfristige Erfolge bringen.

Fehlende Vitalstoffe

Es gibt bereits Untersuchungen dazu (1), dass einige PMS Symptome mit einer unzureichenden Versorgung mit Vitalstoffen wie Vitaminen und Mineralien zusammenhängen könnten. Dabei spielen wie bereits oben erwähnt Kalzium und Vitamin B6 sowie Magnesium eine übergeordnete Rolle.

Ernährung umstellen

Wenn man berücksichtigt, dass eine starke Übersäuerung des Körpers, wie sie häufig mit einer falschen Ernährungsweise im Zusammenhang steht, zum einen zu Stimmungsschwankungen und zum anderen zu einem gestörten Mineralstoffhaushalt beiträgt, ist eine Ernährungsumstellung eine logische Schlussfolgerung. Schlagen Sie doch hier gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Dabei ist es oftmals nur ein kleiner Schritt hin zu einer falschen und schädlichen Ernährungsweise. Unser Alltag gestaltet sich ereignisreich und stressig. Da bleibt wenig Zeit für ein gesundes Mittagessen. Hinzu kommen zu wenig Bewegung und kaum die Möglichkeit, frische Luft zu tanken. Wir essen dann zwischendrin und meist auch noch schnell mal was Süßes oder Fertigprodukte. Das alles führt zu einer vermehrten Säurebildung im Körper. Diese kann unser Organismus eine Zeitlang mit Basen ausgleichen. Doch kann es auch nach einer Weile zu einer Überlastung kommen – das nennt man dann Übersäuerung.

Auswirkungen einer chronischen Übersäuerung:

Die ersten und ganz typischen Anzeichen einer solchen Übersäuerung ähneln zum Teil denen einer PMS:

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • verringerte Leistungsfähigkeit
  • fehlende Konzentration
  • Unruhe, Nervosität
  • vermehrtes Stressempfinden

Einer Übersäuerung entgegenwirken

Das ist gar nicht so schwer. Sogenannte basische Lebensmittel, ausreichend Flüssigkeitszufuhr (Wasser) innere Achtsamkeit und eine Ernährungsumstellung bzw. bewusstes Essen sind einfache Mittel, um der Übersäuerung Herr zu werden.

Das gehört auf Ihren Speiseplan

Basische Lebensmittel sind ausreichend vorhanden und lassen sich einfach in den täglichen Speiseplan integrieren:

Basisches ObstBasisches GemüseBasische Kräuter, Pilze und SprossenBasische Getränke
ÄpfelBlumenkohlMuskatWasser
BananenKarottenNelkenKräutertee ungesüßt
KiwiKürbisOreganoFrüchtetee ungesüßt
MangoGurkenDillWasser mit Zitronensaft
OrangenKartoffelPfefferWasser mit Apfelessig
BirnenSpargelIngwerGemüsesaft ohne Zucker
ErdbeerenTomatenSteinpilzeFrüchte Smoothie ohne Zucker
HimbeerenPaprikaPfifferlinge 
MelonenRosenkohlChampignon 
KirschenKohlrabiBockshornklee 

Fazit:

Auch wenn nicht geklärt ist, warum Frauen unter dem Prämenstruellen Syndrom leiden, gibt es doch einige Möglichkeiten, Ihnen Linderung zu verschaffen. Bewegung, Entspannung, Ernährung und Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sind nicht nur bei PMS eine gute Strategie.

Ähnliche Artikel

Hinterlasse ein Kommentar

* Durch das Übermitteln eines Kommentars akzeptierst Du unsere Datenschutzrichtline. Und akzeptierst das wir Deine Daten auf dieser Seite verarbeiten dürfen.