Resilienz: Das Geheimnis deiner inneren Stärke

von Team Zelltuning
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Gibt es eine innere Kraft, die unsere Psyche und Gesundheit stärkt?

Bereits der Spruch, dass der Glaube Berge zu versetzen mag, legt nahe, dass wir es in Sachen Gesundheit nicht allein mit einer genetischen Disposition und reinen Organfunktionen zu tun haben …

Gibt es also tatsächlich eine innere, fast mystische Kraft? Eine psychische Stabilität und Geisteshaltung, die Probleme, die andere Menschen belasten und womöglich sogar krank machen würde, einfach an uns abprallen lässt?

Resilienz – eine Definition:

Tatsächlich vermuten immer mehr Psychologen und ganzheitlich orientierte Mediziner, dass eine bestimmte Geisteshaltung zumindest vor Depressionen zu schützen vermag. Selbst die katholische Kirche scheint dieser inneren Kraft zugetan, denn auch die Erzdiözese München und Freising widmet sich dieser Thematik und geht  unter dem Motto „Den Druck aufnehmen, ohne daran zu zerbrechen“ davon aus, dass sich die derzeitige Krise dank einer ausgeprägten Resilienz besser bewältigen lässt. Doch wann ist man „resilient“, und was bedeutet der Begriff?

Nun, das Wort stammt aus dem Lateinischen, nämlich vom Verb „resilire“, was so viel wie „zurück springen“ oder auch „abprallen“ bedeutet. Dabei kommt im medizinischen Umfeld vor allem die zweite Übersetzungsmöglichkeit zu tragen und zwar in Form der Erkenntnis, dass an manchen Zeitgenossen Stress und andere Faktoren, die wiederum andere Individuen krank machen, scheinbar mühelos abprallen.

Was bedeutet eine Resilienz, und ist diese womöglich erlernbar?

Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem gewissen „Stehaufmännchen-Effekt“ und staunen selbst darüber, wie leicht manche Menschen traumatische Erlebnisse verarbeiten, an denen andere fast zu zerbrechen drohen. Resilienz bedeutet somit eine innere Stärke und Lebenseinstellung, die diejenigen, die darüber verfügen, berufliche, familiäre oder auch gesundheitliche Krisen schneller und besser meistern lässt. 

Auch ein Umzug in eine ferne Metropole, gar in ein fremdes Land wird Menschen, die resilient sind, weniger stressen, als das bei anderen Personen vermutlich der Fall ist. Tatsächlich gibt es heute sogar zahlreiche Bücher, die um positives Denken und eine bessere Lebensstrategie dank Resilienz kreisen.

Ist Resilienz erlernbar?

Tatsächlich geht die katholische Kirche in ihrem oben genannten Beitrag davon aus, dass der Glaube und ein Vertrauen in höhere Mächte die menschliche Resilienz fördert. Und das selbst in schwierigen Lebensphasen wie der aktuellen Pandemie, die viele niedergeschlagen macht und /oder zum Grübeln anregt.

Doch was können wir, jenseits der Konfessionen und Glaubensrichtungen, für unsere psychische Stabilität und eine ausgeprägte Resilienz tun? Kann diese innere Stärke quasi trainiert und erlernt werden?

Nun, tatsächlich gibt es – neben dem Glauben – auch ganz irdische Ratschläge, die unsere Resilienz steigern. Zum Beispiel das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen. Salopp gesagt, sollte sich also derjenige, der sich erst einmal zu einem Umzug oder einer Auswanderung entschieden hat, nicht selbst verrückt machen.

Denn Leben bedeutet Wandel und auch Veränderungen. Diese gilt es, wie den Tod nahe Verwandter, zu akzeptieren und anzunehmen. Somit vermag auch die Akzeptanz unvermeidlicher Ereignisse unsere innere Widerstandsfähigkeit zu steigern.

Akzeptiere, was du nicht ändern kannst!

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“, lautet die Übersetzung eines amerikanischen Gebetes ins Deutsche. Dies darf jedoch nicht bedeuten, sich den Dingen und dem Schicksal quasi zu ergeben. Denn auch die Suche nach einem Ausweg kann uns gut tun und unsere Resilienz steigern. Menschen, die über diese innere Stärke verfügen, versuchen daher stets auch, vorhandene Probleme zu lösen!

Wie beeinflusst Resilienz unsere Gesundheit?

Dabei hat Resilienz jedoch nicht nur mit unsere mentalen Stärke und psychischen Stabilität zu tun. So geht die Barmer-Krankenkasse davon aus, dass Resilienz, diese geheimnisvolle psychische Widerstandsfähigkeit, quasi das „Immunsystem unserer Seele“ darstellt. Eine Kraftquelle, die uns vor negativem Stress und einer körperlichen und seelischen Überlastung schützt.

Selbst Burnout und Schlafstörungen könne so vorgebeugt werden. Dabei hält auch Andrea Jakob-Pannier, Diplom-Sozialpädagogin und Psychoonkologin der BARMER, Resilienz für erlernbar. So kann laut Jakob-Pannier diese mentale Stärke bereits im Kinder- und Jugendalter trainiert werden. Unter anderem durch positive Kontakte zu Gleichaltrigen, aber auch durch gute Vorbilder im Erwachsenenkreis. 

Lachendes Kind
atme und lächle

Warum Lachen so gesund ist?

Auch Humor kann zu einer erhöhten Gelassenheit und Resilienz führen. Denn Lachen lindert Schmerzen und verringert unseren Stress. Zudem können so – bei einem herzhaften Lachen (nicht zu verwechseln mit dem negativen Spott!) – Immunsystem und Herz gestärkt werden. Selbst die Bronchien werden während wir lachen „belüftet“. Nicht umsonst heißt es also, dass Lachen die beste Medizin ist.

Wo liegen die Stärken und Grenzen der Resilienz?

Doch natürlich ist Resilienz kein Allheilmittel und können auch Menschen mit einer ausgeprägten inneren Stärke einmal krank werden. Dann trotzdem positiv zu bleiben und hoffnungsvoll nach vorn zu schauen, macht eine ausgeprägte Resilienz aus.

Nicht umsonst gibt es in der „Frauenselbsthilfe Krebs“ verschiedene Resilienz-Projekte, die just in der Krise (heilsame) Kräfte entwickeln und freisetzen sollen.

Letzten Endes geht es darum, gestärkt aus der Krankheit hervorzugehen. Die Veränderungen, die mit der Diagnose in unser Leben eintreten, zu akzeptieren. Und vor allem positiv zu bleiben, sprich: die therapeutischen Ansätze und Maßnahmen (ganz gleich, ob die nun schulmedizinischer oder alternativer Natur sind) als Chance zu sehen. 

Denn auch das Selbstbewusstsein und die Freiheit, sich für oder auch gegen eine bestimmte therapeutische Maßnahme zu entscheiden, macht eine ausgeprägte Resilienz aus!

Hilft Resilienz im Berufsalltag?

Doch nicht nur im Falle eine Krankheit gibt Resilienz jenen, die darüber verfügen, Stärke, Selbstbewusstsein und Kraft. Denn gerade Führungskräfte oder auch besonders charismatische Politiker zeichnet oftmals eine hohe Gelassenheit aus.

Dennoch verfügen resiliente Menschen nicht selten über eine hohe Zielstrebigkeit und „gehen die Dinge“ an. Eine Leichtigkeit, die auch im Berufsleben nützt.

Welchen Einfluss haben die Natur und andere Kraftquellen auf unsere Resilienz?

„Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen endet, würde ich heute noch einen Baum pflanzen“, soll Martin Luther Kind, der berühmte US-amerikanische Bürgerrechtler, mal gesagt haben. Denn „Freunde sind wie Bäume“, und Bäume können, wie die gesamte Natur, unserer Psyche gut tun. Ein Ort, an dem wir „runter kommen“ und unsere Resilienz und innere Kraft stärken.

Denn draußen in Wald und Flur, aber auch dann, wenn wir ein Tier streicheln, sinkt der Blutdruck und legt sich unser Stress. Zudem werden das Immunsystem gestärkt und unsere Stimmung aufgehellt. Bewegung an der frischen Luft tut somit auch unserer Resilienz gut. Insbesondere im Winter und an trüben Tagen, wenn viele von einer Lichtmangeldepression gequält werden.

Sport in der Natur
Bewegung für deine Gesundheit

Warum uns Bewegung so gut tut?

Denn neben den körperlichen Aspekten wie einer Regulierung von Körpergewicht, Blutdruck und Cholesterinwerten, können Sport und Bewegung auch unsere Resilienz steigern. 

Im Umkehrschluss können durch eine ausgeprägte Resilienz und mentale Stärke aber auch unser „Erfolgshunger“ und unser Durchhaltevermögen beim Sport und in Wettkämpfen gestärkt werden.

Unser Fazit:

Resilienz, jene innere Stärke, hat ganz unterschiedliche Auswirkungen auf unseren Alltag, unser Verhalten und unsere Gesundheit. 

Dennoch handelt es sich dabei um keine „abgehobene“ Kraftquelle, die nur wenigen Auserwählten zur Verfügung steht  … vielmehr lassen sich die (positiven) Auswirkungen einer ausgeprägten Resilienz in vielen Bereichen durchaus erfassen und ist diese mentale Gelassenheit somit längst auch für die Wissenschaft und Medizin interessant.

Freilich sollten wir nicht der Fehleinschätzung unterliegen, schwerwiegende Tumor- oder andere organische Krankheiten allein durch Resilienz und mentale Stärke besiegen zu können. Vielmehr müssen diese psychische Stärke (die durchaus auch durch eine religiöse Einstellung „genährt“ werden kann) und therapeutische Maßnahmen Hand in Hand gehen!

Auch die Natur ist eine Kraftquelle, die unsere Resilienz steigert!

Wer einen Hund oder eine Katze streichelt, bei dem sinken Blutdruck und Stress. Selbst der Blick in ein Aquarium vermag zu beruhigen und damit – langfristig gesehen – sogar Herz-Kreislauf Beschwerden und Infarkten vorbeugen!

Sport und Bewegung halten uns fit und steigern auch unsere Resilienz.

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