Katzenschnurren: Warum es gut für die Gesundheit ist

von Team Zelltuning
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Kaum legt sich Ihre Katze zu Ihnen aufs Sofa und fängt an, genüsslich zu schnurren, verändert sich etwas. Sie merken, wie Sie entspannen und sich ein wohliges Gefühl einstellt. Wie die Wissenschaft herausgefunden hat, ist das keineswegs nur die subjektive Wahrnehmung von Katzenbesitzer:innen. Tatsächlich scheint das Katzenschnurren sowie die Anwesenheit der Tiere selbst eine positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit zu haben.

Warum Katzen schnurren

Meist schnurren Katzen, wenn es ihnen gut geht und sie sich wohl fühlen. Aber nicht nur: Auch, wenn sie Schmerzen oder Angst haben, setzt das Katzenschnurren ein. Dieses dient dem Gesundheitsmanagement und übernimmt verschiedene Funktion im Körper einer Katze.

Das Schnurren während der Geburt ihrer Kinder wirkt beruhigend auf die Katzenmama und hilft ihr, die Schmerzen zu regulieren. Da die Welpen blind und taub zur Welt kommen, orientieren sie sich nach der Geburt an den Vibrationen des Schnurrens ihrer Mutter.

Junge Kätzchen schnurren viel, um zum Spielen aufzufordern oder der Mama ihre Bedürfnisse zu signalisieren. Allgemein kommunizieren Katzen häufig über Schnurrgeräusche – untereinander sowie mit Menschen.

Wenn eine Katze während des Streichelns schnurrt, heißt das oft, dass Sie weiter streicheln sollen. Manchmal drückt die Katze aber mit dem Schnurren auch Hunger oder Unwohlsein aus.

Denn: Das Katzenschnurren dient nicht nur dem Austausch und dem Ausdruck von Wohlbefinden. Dafür wäre es Evolutionsforschenden zufolge viel zu energieaufwendig. Stattdessen dient das typische Schnurrgeräusch dem Erhalt oder der Wiederherstellung körperlicher Gesundheit.

Wenn Katzen sich wohlfühlen, fangen sie oft an zu schnurren. Bildquelle: Unsplash / Ben Wicks

Die Vibrationen lassen Knochen heilen

Eine wesentliche Erkenntnis der Wissenschaft ist, dass die vom Schnurren ausgelösten Vibrationen zur Knochenheilung beitragen. Diese stimulieren die Muskulatur und die feinen Muskelbewegungen wiederum regen das Knochenwachstum an.

So können Knochen, Gelenke, aber auch Muskeln schneller heilen, die Knochendichte wird erhöht und die Knochen dadurch stabilisiert. Kein Wunder, dass es heißt, Katzen haben neun Leben. Denn in der Tat scheinen Verletzungen bei Katzen deutlich schneller zu heilen als beispielsweise bei Hunden.

Übrigens: Alle Katzen schnurren, außer den Tigern – also zum Beispiel auch Löwen und Geparden.

Heilsame Wirkung der Katze auch für den Menschen

Wissenschaftler:innen kamen vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass das Katzenschnurren nicht nur die Knochen der Katze selbst heilt. Vielmehr lässt sich diese Wirkung auch auf den Menschen übertragen. Wenn Ihre Katze auf Ihrem Schoß liegt und schnurrt, wird Ihre Muskulatur und damit Ihr Knochenwachstum ebenso angeregt, wie das der Katze.

Im Prinzip handelt es sich um nichts anderes, als eine Vibrationstherapie mit niedrigen Frequenzen, wie sie bei Leistungssportler:innen schon länger angewandt wird. Das Schnurren einer Katze liegt regulär zwischen 27 und 44 Hertz.

Es kann dadurch die menschliche Knochenheilung, den Aufbau von Knochendichte und die Muskeln unterstützen. Außerdem kann es bei Rückenschmerzen, Osteoporose und Arthrose helfen.

Doch nicht nur das: Erreicht das vibrierende Katzenschnurren den Brustbereich, stimuliert es dort die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem. Dadurch konnten positive Effekte auf Asthma und andere Atemwegserkrankungen festgestellt werden.

Wenn die schnurrende Katze beim Einschlafen neben Ihnen liegt, kann sie zudem dazu beitragen, dass Sie schneller in den Schlaf finden oder allgemein besser schlafen. Insbesondere für Menschen mit Schlafstörungen kann dies einen Versuch wert sein.

Und tagsüber profitieren Sie von Serotonin, dass beim Spüren oder Hören von Katzenschnurren vermehrt ausgeschüttet wird. Serotonin ist ein Glückshormon und trägt dadurch maßgeblich zu einer besseren Laune bei.

Auch die Imitation von Katzenschnurren wirkt

Wenn Sie keine Katze besitzen, seien Sie beruhigt: Die Imitation von Katzenschnurren scheint ebenso heilsam zu sein. Österreicher haben ein Schnurr-Therapie-Gerät (KST-2010) entwickelt, das das Schnurren und die entstehende Vibration nachahmt. Mittlerweile gibt es einige Polster auf dem Markt, die das Geräusch und Vibrieren wirksam simulieren.

Auf Streamingdiensten für Musik wie Spotify & Co. gibt es zahlreiche Playlists mit Aufnahmen von schnurrenden Katzen.

Die Vibrationen des Katzenschnurrens können die Knochenheilung anregen. Bildquelle: Unsplash / Harlie Raethel

Nicht nur das Schnurren der Katze heilt

Es ist nicht nur das Katzenschnurren, auf das Katzenliebhaber:innen schwören. Schon die reine Anwesenheit einer Katze scheint positive Wirkungen auf die psychische und physische Gesundheit zu haben.

Einzelne Versuche haben gezeigt, dass Katzen das Risiko für stressbedingte Krankheiten lindern kann. Stresssymptome fallen bei Katzenbesitzer:innen deutlich geringer aus, da sie beruhigend auf den Menschen wirken. Sie senken den Blutdruck und damit auch das Risiko für Herzinfarkte.

Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Ähnliches können von der Gesellschaft einer Katze profitieren. Unter anderem durch das bereits angesprochene Serotonin, das durch das Haustier ausgelöst wird. Aber auch, weil der Besitz der Katze den Alltag strukturiert und Menschen eine neue Aufgabe schenkt. Für Tiere oder andere Menschen da zu sein, fördert das Verantwortungsbewusstsein und damit auch die eigene Zufriedenheit.

Auch wenn es noch keine wissenschaftlichen Studien gibt, berichten zahlreiche Katzenbesitzer:innen von der beruhigenden Wirkung und einer verkürzten Einschlafzeit durch das Katzenschnurren. Haben Sie auch einen schnurrenden Stubentiger und Ähnliches erlebt?

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