Aromatherapie: Die Kraft der Pflanzen über ätherische Öle für sich nutzen

von Team Zelltuning
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Die Aromatherapie nutzt die heilsamen Kräfte der Natur und wirkt sich gleichermaßen auf Körper, Geist und Seele aus. Ätherische Öle wurden vor Tausenden von Jahren zur Behandlung von Krankheiten sowie der Förderung der Gesundheit genutzt. Heute sind sie Teil einer ganzheitlichen Naturheilkunde und können auch eigenständig zuhause zum Einsatz kommen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Wirkung und Anwendung der Duftextrakte aus Lavendel, Orange, Ylang Ylang, Tanne, Sandelholz & Co.

Wie ätherische Öle auf uns wirken

Ätherische Öle wie zum Beispiel Lavendelöl oder Teebaumöl wirken in erster Linie über ihren Duft. Dieser wird von den Nasenschleimhäuten aufgenommen und an das limbische System im Gehirn weitergeleitet. Das limbische System ist unter anderem für die Verarbeitung von Emotionen zuständig.

Auf diese Weise wirkt die Aromatherapie insbesondere auf Emotionen und unsere Stimmung. Die Öle lösen ein Gefühl von Wohlbefinden aus und sorgen je nach Pflanze zum Beispiel für Entspannung, Belebung oder Harmonie.

Die Aromatherapie ist ein Teil der Phytotherapie, also der Pflanzenheilkunde und damit wesentlicher Bestandteil einer Naturheilmedizin. Diese sieht Krankheiten nicht nur als Ursache von Beschwerden, sondern auch als Ergebnis darunterliegender Störungen, die häufig die Psyche betreffen.

Der Einsatz von ätherischen Ölen soll zur Gesundheitsvorsorge beitragen, indem Selbstheilungskräfte mobilisiert und das Immunsystem gestärkt werden. Von Therapeuten, Heilpraktikern und Ärzten werden sie häufig gezielt zur Linderung bestimmter Krankheitsbeschwerden angewandt. Mit den Düften arbeiten auch einige Hebammen, Psychotherapeuten und natürlich Massageanbieter.

Seit einigen Jahren werden ätherische Öle auch immer häufiger mit der Yogapraxis kombiniert und unterstützen so die ohnehin ganzheitliche Wirkung dieser uralten Lehre. Und uralt ist schließlich auch die Aromatherapie. Schon vor mehr als 9000 Jahren nutzen die alten Chinesen sowie Ägypter die kraftvollen Pflanzendüfte. Selbst im Mittelalter sollten sie den Kampf gegen die Pest unterstützen.

Was genau sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind im Prinzip Duftessenzen bzw. Extrakte einer Pflanze, die, obwohl es sich nur um einen Auszug handelt, die gesamte Lebenskraft dieser in komprimierter Form enthalten. Daher wirkt ein einziger Tropfen des ätherischen Öls in etwa so sehr wie 40 Tassen Tee aus derselben Pflanze.

Das Wort „ätherisch“ kann mit „flüchtig“ übersetzt werden und deutet darauf hin, dass es sich um Düfte und Inhaltsstoffe handelt, die sich in der Luft schnell verflüchtigen. Das unterscheidet sie von schwereren Ölen wie beispielsweise Kokosöl oder Mandelöl. Menschen nehmen ätherische Öle zumeist über die Nase auf, sie kommen aber auch in Kosmetikprodukten, Massageölen, Kapseln etc. zum Einsatz.

Für die Herstellung werden je nach Pflanze unterschiedliche Pflanzenteile genutzt, wie zum Beispiel Blüten, Blätter, Nadeln, Wurzeln, Holz, Rinde, Harz, Früchte, Beeren, Samen oder Schalen. Es ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich, wo sich die meisten essentiellen Stoffe ansammeln oder wo diese am besten extrahiert werden können.

So werden ätherische Öle aus den Pflanzen gewonnen

Das meistgenutzte Verfahren in der Herstellung ist die Wasserdampfdestillation. Diese ist schonend und kann im Prinzip auch selbst durchgeführt werden – allerdings mit einem hohen Aufwand verbunden. Weitere schonende Techniken sind die Kaltpressung oder die Expression. Insbesondere die Schalenessenzen aus Zitrusfrüchten werden durch Pressung gewonnen.

Sehr aufwendig ist die Enfleurage, so dass diese trotz des schonenden Umgangs mit der Pflanze und dementsprechend hochwertigen Endprodukts aufgrund hoher Zeit- und Kostenfaktoren nur selten angewandt wird. Möglich ist theoretisch auch die Extraktion durch Lösungsmittel, was zum Beispiel bei sensiblen Blüten eine sinnvolle Methode ist. Da jedoch immer Rückstände der Lösungsmittel im Öl verbleiben können, wird diese Technik für die Aromatherapie nicht empfohlen.

Ätherische Öle tragen die Essenz der Pflanze in sich. Bildquelle: Unsplash

Worauf Sie beim Kauf von ätherischen Ölen zur Aromatherapie achten sollten

Generell ist es beim Kauf insbesondere für die Aromatherapie wichtig, auf die Reinheit der Öle zu achten. Die in den Essential Oils enthaltenen Monoterpene können als chemische Verbindung in der Blutbahn nachgewiesen werden. Das spricht grundsätzlich für eine hohe Wirkung der Öle. Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, dass das Öl nicht mit synthetischen Stoffen versetzt ist. Diese möchten Sie schließlich eher weniger in Ihrem Blut wiederfinden.  

In vielen Supermärkten werden synthetische Öle als naturidentische Öle angeboten. Aber: Naturidentisch ist nicht gleichbedeutend mit natürlich. Selbst wenn ein ätherisches Öl gleich riecht wie das natürlich gewonnene, bedeutet das nicht, dass es auch gleich wirkt. Um von der Wirkung der Aromatherapie zu profitieren, müssen Sie darauf achten, nur naturreine Öle aus möglichst zertifiziertem biologischem Anbau zu verwenden.

Hersteller machen auf den Fläschchen Angaben zur Herkunft des Öls. Diese unterscheiden sich in:

  • Wildwuchs oder Wildsammlung
  • Biologisch-dynamischer Anbau (Demeter)
  • Kontrolliert biologischer Anbau (KbA)
  • Konventioneller Anbau

Während wildgewachsene Pflanzen die höchste Wirksamkeit aufweisen, ist die Produktion von ätherischen Ölen aus diesen in größeren Mengen aufwendig und nicht immer sinnvoll. Schließlich können die natürlich wachsenden Pflanzen dabei beschädigt werden. Daher greifen Hersteller von hochwertigen Essential Oils auf den biologisch-dynamischen Anbau nach Demeter-Qualität oder einen kontrollierten biologischen Anbau zurück. Öle aus konventionellem Anbau solltest du für die Aromatherapie meiden.

Die unterschiedlichen Duftnoten von Essential Oild

Die Düfte der Öle empfinden grundsätzlich die meisten Menschen als angenehm. Durch individuelle Prägungen, Entwicklungen und Verträglichkeit gibt es aber durchaus Vorlieben und Abneigungen gegenüber bestimmten Düften.

In der Aromatherapie werden drei grundlegende Duftnoten unterschieden:

  • Kopfnoten
  • Herznoten
  • Basisnoten

Kopfnoten wirken anregend und erfrischend. Es handelt sich um helle und leichte Düfte, zum Beispiel von Zitrusfrüchten. Herznoten hingegen wirken stabilisierend und emotional ausgleichend. Die Duftnoten sind würzig oder blumig, Beispiele dafür sind Blumendüfte wie Geranie, Rose oder Ylang Ylang. Basisnoten wiederum sind in ihrer Wirkung zentrierend und kräftigend. Die Düfte riechen balsamisch oder erdend. Beispielsweise handelt es sich bei Sandelholz oder Weihrauch um Basisnoten.

Für ausgewogene Duftmischungen sollten Sie auf einen Mix der drei verschiedenen Duftnoten achten, anstatt sich auf eine der Duftkategorien zu konzentrieren.

Die Düfte beeinflussen im Gehirn unterschiedliche und häufig unbewusste psychische, emotionale und physische Steuerungsmechanismen. Je nach ätherischem Öl oder Ölmischung zielt die Anwendung auf die Beeinflussung dieser Mechanismen und dadurch die Förderung bestimmter Emotionen oder Stimmungen ab.

Die Aromatherapie mit Bergamottenöl, Thymianöl, Kümmelöl & Co. kann beispielsweise folgende Wirkung zeigen:

  • Entspannend
  • Belebend
  • Erdend
  • Erheiternd
  • Harmonisierend und ausgleichend
  • Konzentrationsfördernd

Indem Sie lernen, welches ätherische Öl welche Wirkung auf Körper, Geist und Seele hat, können Sie die Aromatherapie gezielt in Ihren Alltag integrieren. Bei den verwendeten Pflanzen handelt es sich in der Regel um Heilpflanzen, deren Heilkraft der Mensch sich schon seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden bewusst ist.

Jede Pflanze und damit jedes ätherische Öl wirkt unterschiedlich. Bildquelle: Unsplash

Die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Aromatherapie

Ätherische Öle wie Orangenöl, Zedernöl oder Eukalyptusöl können sowohl über die Atemwege als auch über die Haut sowie in einigen Fällen innerlich angewendet werden.

Am verbreitetsten in der Aromatherapie ist die Anwendung der Ätherischen Öle als Duft über die Raumluft. Dazu kannst du zum Beispiel eine Duftkerze bzw. Duftlampe oder einen elektronischen Zerstäuber (auf Englisch: Diffuser) verwenden. Die Nutzung eines Diffusers ist hier empfohlen, da das Öl hier kalt zerstäubt wird, während es in einer Duftkerze erhitzt wird, was die chemischen Verbindungen beeinflussen kann. Eine weitere Methode ist es, das Öl direkt zu inhalieren oder ganz simpel an den Ölen zu riechen.

Für die Anwendung über die Haut können Sie ein Öl gezielt auf der Haut auftragen. Dazu eignen sich beispielsweise Pulspunkten am Handgelenk, an den Schläfen oder am Hals. Darüber hinaus können Sie ätherische Öle Ihrer Kosmetik hinzufügen oder Kompressen (warm oder kalt) verwenden. Sehr häufig anzutreffen sind ätherische Öle in der Massage. Dazu können Sie einige Tropfen Öl mit einem hochwertigen Trägeröl mischen und in die Haut einmassieren.

Eine Mischung der beiden beschriebenen Anwendungsmethoden sind wohltuende Aromabäder. Dafür müssen Sie zunächst eine Emulgation des ätherischen Öls ermöglichen. Mischen Sie es beispielsweise in Milch oder Sahne und geben es dann ins Badewasser. Andernfalls können sich Wasser und Öl nicht mischen.

Einige Essential Oils können zudem oral eingenommen werden. Achten Sie dazu in jedem Fall auf diesbezügliche Angaben des Herstellers – nur reine, hochqualitative Öle können innerlich angewendet werden. Seien Sie sich zudem der hohen Konzentration eines ätherischen Öls bewusst. Für eine Mundspülung empfehlen sich zum Beispiel antibakteriell wirkende Öle. Lassen Sie sich bei der inneren Anwendung nach Möglichkeit jedoch von einem Aromatherapeuten oder einer Aromatherapeutin begleiten.

Abschließende Hinweise

Im Allgemeinen kann die Aromatherapie von jedem und jeder angewendet werden. Nutzen Sie diese jedoch nicht in Anwesenheit von Babys und Kleinkindern. Sprechen Sie in der Schwangerschaft vorab mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Wichtig für alle anderen ist die Reinheit und Qualität der Öle. Billige Öle sind häufig verdünnt oder arbeiten mit synthetischen Stoffen und eignen sich dadurch nicht für die Aromatherapie. Um mögliche Allergien zu erkennen, geben Sie einen Tropfen des Öls in die Innenseite Ihres Ellenbogens. Entsteht innerhalb von 24 Stunden keine allergische Reaktion in Form einer rötlichen Hautreizung, können Sie das Öl problemlos therapeutisch anwenden.

Haben Sie Erfahrung mit ätherischen Ölen? Wir freuen uns, in den Kommentaren von dieser zu hören.

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