Mindset: Du bist was du denkst

von Team Zelltuning
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Das innere Mindset hat einen größeren Einfluss auf Ihre Zufriedenheit und Ihren Erfolg, als Sie möglicherweise bislang geglaubt haben. Was buddhistische Weisheiten schon lange Zeit besagten, bestätigen zunehmend auch westliche WissenschaftlerInnen. Warum es sich also lohnt, die eigenen Gedanken kennen und steuern zu lernen und wie Sie damit beginnen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wissen Sie, was und wie viel Sie täglich denken?

Wenn man den modernen Studien Glauben schenkt, hat ein erwachsener Mensch zwischen 60.000 und 80.000 Gedanken pro Tag. Das ist eine ganze Menge, doch was noch viel spannender ist, ist, dass nur etwa 5 % davon, also etwa 3.000, neu sind. Alles andere sind Gedanken, die sich ständig wiederholen und die Sie regelmäßig haben.

Noch weniger, ungefähr 3 % bzw. 1.800 Gedanken, sind aufbauend. 25 % aller Gedanken hingegen richten sich negativ gegen Sie selbst oder gegen andere Personen. Jeder vierte Gedanke klingt also in etwa wie

  • Wie sieht der denn aus?“,
  • „Da habe ich mich aber mal wieder dumm angestellt“ oder
  • „Das schafft die doch sowieso nicht“.

Nicht selten sind es auch ebendiese Gedanken, die Sie immer und immer wieder haben – ständige Selbstzweifel und (ungerechte) Urteile über Mitmenschen. Diese negativen Denkmuster bauen weder Ihr Selbstwertgefühl und damit Ihr Wohlbefinden auf, noch schaffen Sie eine Grundlage für Nähe und Verbindung mit anderen Menschen.

Der Großteil unserer Gedanken aber, 72 %, sind kurze, flüchtige Gedanken, die eigentlich keinen großen Sinn oder Zweck haben. Dazu zählen zum Beispiel gedachte Sätze wie

  • „Ganz schön warm heute“,
  • „Oh, eine schöne Vase“ oder
  • „Ich bring kurz den Müll herunter“.

Auch wenn diese Kategorie nicht direkt schädlich ist, so raubt sie uns dennoch Energie und wirkt auf uns.

Wie sich Ihre Gedanken auf Ihr Leben auswirken

Sie mögen der Ansicht sein, dass Menschen nun einmal viel denken und darunter auch viel Blödsinn ist, dies aber keine große Auswirkung hat – da ja nicht jeder Gedanke ausgesprochen wird oder zu einer direkten Handlung führt. Ein altes chinesisches Sprichwort besagt da jedoch etwas anderes:

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

Chinesisches Sprichwort

Demnach sind es die Gedanken, die am Anfang stehen und am Ende über Ihr Leben entscheiden. Jeder Gedanke ist eine Form von Energie, die Sie in eine bestimmte Richtung lenken.

Die Macht der Gedanken

Stellen Sie sich vor, wie Sie vor einem Vorstellungsgespräch zu sich sagen „Die werden mich sowieso nicht gut nehmen. Andere sind viel qualifizierter als ich.“ Mit welcher Haltung gehen Sie in das Gespräch hinein? Und wie würden Sie im Gegensatz auftreten, wenn Sie sich vorab sagen „Ich habe die passenden Voraussetzungen und bin ein sympathischer Mensch, warum sollten die mich nicht wollen?“ – oder zumindest „Ich habe nichts zu verlieren, mal schauen was draus wird.“ Wie Sie mit sich selbst reden, beeinflusst Ihr Selbstbewusstsein und damit Ihr äußeres Erscheinen.

Ähnliches gilt für die Weise, wie Sie über andere denken: Haben Sie wohlwollende Gedanken, treten Sie anders auf Menschen zu und schaffen Raum für eine andere Art der Verbundenheit. Zudem steht die Gedankenwelt in direktem Austausch mit der Gefühlswelt – Ihre Gedanken werden meist zunächst zu Gefühlen, bevor Sie zu Worten, Taten etc. werden.

Haben Sie gute Gedanken, fühlen Sie sich gut. Haben Sie überwiegend negative Gedanken, fühlen Sie sich auch dementsprechend schlecht. Herablassend oder übermäßig kritisch zu denken, versetzt Sie nicht in ein Gefühl voller Freude. Wenn Sie Ihr Mindset jedoch auf die positiven Erlebnisse und Zustände ausrichten, führen Sie langfristig ein glücklicheres und zufriedeneres Leben.

Die Macht der Gedanken ist enorm – in welche Richtung sich diese auswirkt, können Sie letztlich selbst bestimmen.

Welche Gedanken haben Sie beim Start eines neuen Projekts?
Ihr Mindset wirkt sich darauf aus, mit wie viel Elan Sie an neue Herausforderungen herangehen. Bildquelle: Unsplash

Fixed vs. Growth Mindset

Eine weitere spannende Theorie ist die des Fixed vs. Growth Mindset. Die amerikanische Professorin Carol Dweck hat einen Zusammenhang zwischen dem Selbstbild und der Leistungsfähigkeit einer Person entdeckt: Wer daran glaubt, seine Ziele zu erreichen und sich stetig weiterentwickeln zu können, schafft dies auch eher als jemand, der es nicht tut.

Wer ein Fixed Mindset besitzt, ist davon überzeugt, nur über jene Fähigkeiten und Eigenschaften zu verfügen, die ihm oder ihr von Geburt an mitgegeben wurden. Die Möglichkeit zum Wachstum und zur Weiterbildung wird hier nicht gesehen. Dementsprechend gering ist die Motivation, größere Projekte anzugehen oder auch mal ein Risiko auf sich zu nehmen.

Mit einem Growth Mindset geben Sie sich selbst Einflussmöglichkeiten zurück und erkennen die Chance des persönlichen Wachstums und des ständigen Dazulernens. Rückschläge und Fehler werden weniger negativ bewertet als mit einem Fixed Mindset und die Belastbarkeit ist deutlich höher.

Zu einem Growth Mindset gehört die ständige Reflektion über sich selbst und das eigene Handeln (und auch Versagen), das aktive Bitten um Hilfe und Ratschläge, das immer wieder Neuanfangen und der stete Wille, sich zu verbessern. Das Gute ist: Ein Growth Mindset lässt sich erlernen.

Der Weg zum neuen Mindset

Ja, Ihr Mindset beeinflusst Ihre Persönlichkeit. Aber weder das Mindset noch die Persönlichkeit sind angeborene Faktoren, auf die Sie nicht selbst einwirken können. Letztendlich können Sie von heute auf morgen damit beginnen, anders zu denken und darauf basierend anders zu handeln. Da viele Gedanken jedoch sehr eingefahren sind und sich bestimmte Routinen entwickelt haben, dauert es häufig eine Weile, bis sich das Mindset von Grund auf geändert hat.

Mit den folgenden Schritten und Tipps können Sie den Prozess beginnen und mit neuen Gedanken ein neues Ich gestalten.

Der erste Schritt: Hören Sie sich selbst zu und lernen Sie Ihre Gedanken kennen

Um herauszufinden, welche Sätze Sie täglich denken und wiederholen, müssen Sie sich selbst zuzuhören lernen. Dazu müssen Sie in die Stille gehen und den Blick nach innen richten. Hilfreich ist es, mit Meditation zu beginnen: Üben Sie, eine Beobachterrolle einzunehmen und alles, was in Ihrem Inneren vorgeht (Atem, Gefühle, Gedanken) einfach wahrzunehmen und zu spüren.

Mit der Zeit wird es dann auch einfacher, im Alltag öfter mal innezuhalten und die eigenen Gedanken zu reflektieren. Denn vieles passiert in unserem Geist auf unbewusster Ebene. Dass wir häufig an uns selbst zweifeln und uns für vieles verurteilen, fällt uns gar nicht auf, weil diese Denksätze entweder schon so tief in uns verwurzelt sind oder weil sie direkt von Folgegedanken abgelöst werden.

Es bedarf einiges an Zeit und Übung, um mit dem eigenen Mindset vertraut zu werden. Nehmen Sie diese Mühe auf sich, denn das Erkennen und Annehmen ist stets der erste Schritt zur Veränderung. Erst wenn Sie wissen, wie Ihr Geist tickt, können Sie ihn im nächsten Schritt zu lenken lernen und negative und eingefahrene Denkmuster nach und nach mit positiven ersetzen.

Der zweite Schritt: Hinterfragen Sie Ihre Gedanken

Fangen Sie an, Ihr Mindset und Ihre Gedanken zu hinterfragen. Warum urteilen Sie? Wieso glauben Sie nicht an etwas? Ist es wahr, was Sie denken? Führen Sie einen Realitätscheck durch und gehen Sie der Frage nach, wo ein Gedanke seinen Ursprung hat.

Denn viele Gedanken haben eigentlich gar nicht so viel mit der aktuellen Situation zu tun, und auch nicht zwangsweise mit der Person, die wir heute sind. Stattdessen sammeln sich über die Jahre bestimmte Denkmuster und Glaubenssätze an, denen wir dann blind (unbewusst) folgen. Einige wiederkehrende Gedanken haben ihre Wurzeln gar in unseren frühen Kindheitsjahren. Überzeugungen haben wir von unseren Eltern oder anderen Menschen übernommen und nie hinterfragt. Fragen Sie sich heute: Glauben Sie eigentlich, was Sie denken?

Während die Intention der gewohnten Denkmuster grundsätzlich gut ist, da sie uns beschützen wollen, so sind sie im Hier und Jetzt dennoch nicht zwangsweise hilfreich. Lernen Sie zu unterscheiden, welcher Gedanke berechtigt ist und welcher nicht. Durch die ständige Reflektion Ihrer Innenwelt können Sie sich zunehmend von auftauchenden Gedanken distanzieren und identifizieren sich nicht mehr länger mit dem, was Ihnen unbewusst im Kopf vorgeht.

Ein Pulli trägt die Aufschrift "Changing Mindsets" - denn das Mindset lässt sich ändern
Ihr Mindset ist weder angeboren noch unveränderbar. Bildquelle: Unsplash

Der dritte Schritt: Füttern Sie Ihren Kopf mit positiven, heilsamen Gedanken

Im letzten Schritt geht es darum, die Gedanken tatsächlich auszutauschen und negative Gedanken bzw. jene, die uns eher schaden als weiterbringen, mit hilfreicheren zu ersetzen.

Wenn Sie sich dabei ertappen, wie Sie jemanden oder sich selbst verurteilen, könnten Sie ganz bewusst etwas Positives über die Person denken. Zum Beispiel:

  • „Ich mag ihr Kleid.“
  • „Sie hat ein ansteckendes Lächeln.“
  • „Es ist beeindruckend, wie viel er an einem Tag erledigt bekommt.“
  • „Ich habe mein Bestes gegeben.“
  • „Ich finde mich schön heute.“

Für viele funktioniert auch die Arbeit mit Affirmationen oder einem Mantra sehr gut. Dabei handelt es sich um kurze Sätze, die Sie sich entweder immer wieder vorsagen oder auf einen Zettel schreiben und sichtbar platzieren können. Eine Affirmation ist beispielsweise „Ich bin gut genug“, „Ich schaffe das“ oder „Ich wünsche allen um mich herum ein glückliches Leben“.

Seien Sie geduldig mit sich

Eine Mindsetveränderung ist ein Marathon und kein Sprint, seien Sie sich dem bewusst. Da im Ziel aber mehr Glück, Erfolg, Zufriedenheit und erfülltere Beziehungen auf Sie warten, ist es ein Marathon, der sich lohnt.

An welchem Punkt stehen Sie gerade? Sind Sie sich Ihrer Gedanken und der Macht dieser bewusst? Arbeiten Sie bereits an Ihrem Mindset? Haben Sie weitere Ideen, um das Mindset zu verändern?

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