Magenknurren: Woher kommt das Grummeln im Bauch?

von Team Zelltuning
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Wenn Magengeräusche wie Magenknurren in unangenehmen Situationen oder stillen Momenten auftreten, sind sie vielen Menschen peinlich – zum Beispiel im Theatersaal, bei einer Besprechung oder dem ersten Date. Dabei brauchen sie das gar nicht: Denn ein Gluckern im Bauch oder das typische Magen knurren sind etwas völlig Normales. Immerhin sind Magen und Darm konstant in Bewegung, um aufgenommene Nahrung zu verdauen und ihr lebenswichtige Nährstoffe zu entziehen.

Ursache für die Magengeräusche ist in vielen Fällen Hunger – aber auch nicht immer. Was es mit dem Magenknurren auf sich hat, wie es entsteht und was dahinter steckt erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie entstehen Magengeräusche?

Sowohl die Magenwand als auch der Darm sind von innen mit einer schützenden Schleimhaut und von außen mit einer Muskelschicht umhüllt. Diese Muskulatur ist permanent aktiv: Im Wechsel kontrahiert und entspannt sie. Diese Peristaltik bewirkt, dass der Nahrungsbrei immer weiter zerkleinert, mit Magensäure vermischt und weiter transportiert wird.

Wo Bewegung ist, können aber eben immer auch Geräusche entstehen. Wir nehmen diese zum Beispiel als Gluckern im Bauch oder Magen grummeln wahr.

Blubbern, Gluckern, Knurren & Co. entstehen in der Regel durch die Peristaltik von Magen und Darm. Bildquelle: Unsplash / Jason Yoder

Magengrummeln als Zeichen für Hunger

Im menschlichen Verdauungssystem fungiert der Magen als erster Nahrungsspeicher. Der zerkaute Speisebrei wird über die Speiseröhre dorthin transportiert und verweilt je nach Zusammensetzung bis zu einigen Stunden im Magen. Dort wird ihm mit den Magensäften Säure untergemischt, wodurch der Brei weiter zerkleinert und für die restliche Verdauung vorbereitet wird.

Wenn der Magen seine Arbeit erledigt hat, gibt er die Nahrung portionsweise an den Dünndarm weiter. Kommt keine neue Nahrung nach, leert sich der Magen allmählich. Umso leerer der Magen wird, desto mehr Luft mischt sich unter die restliche Magenfüllung.

Auch diese Luft wird durch die Magenperistaltik hin und her bewegt. Die Luft gerät ins Schwingen – und dadurch kann ein Blubbern im Bauch oder das berühmte Magenknurren entstehen.

Warum knurrt der Magen nach dem Essen?

Nach dem Essen ist der Magen in der Regel gut gefüllt, so dass sich weniger Luft unter den Nahrungsbrei mischt und der Mageninhalt sehr dickflüssig ist. Dennoch ist es nicht selten, dass auch nach einer Mahlzeit ein Magengrummeln hörbar ist.

Wenn der Bauch die ganze Zeit grummelt, können anstatt Hunger auch Blähungen dahinterstecken. Ein eindeutigeres Zeichen für Hunger als Magengrummeln ist ohnehin das Hungergefühl, das entsteht, wenn die Magenwände sich zusammenziehen. Andersherum sorgt das Ausdehnen der Magenwände für ein Sättigungsgefühl.

Doch auch ohne Luft verursacht das ganz normale Bewegen und Kneten des breiigen Mageninhalts Geräusche. Nicht nur im Magen, sondern auch im Darm: Es ist in erster Linie die Darmperistaltik, die nach einer Mahlzeit das Grummeln, Blubbern oder Gluckern im Bauch hervorruft. Diese Geräusche fallen umso lauter aus, je üppiger das vorangegangene Mahl war. Denn dann hat der Darm besonders viel zu tun.

Was passiert mit der Luft im Bauch?

Luft, die durch Schlucken in den Magen gerät, möchte irgendwann auch wieder dort heraus. Dafür gibt es im Grunde zwei Wege: nach oben oder nach unten. Entweder entweicht sie also über den Mund durch Aufstoßen oder durch Flatulenzen.

Was bei Babys in Form von Bäuerchen noch problemlos hingenommen und sogar gefördert wird, ist im Erwachsenenalter schon unangenehmer. Eine Möglichkeit, unangenehmes Luftablassen nach dem Essen zu vermeiden, ist daher, möglichst wenig Luft in den Verdauungstrakt zu lassen.

Mit einfachen Gewohnheiten können Sie Magenknurren nach dem Essen vermindern. Bildquelle: Unsplash / Brooke Lark

Tipps, wie Sie Magenknurren verhindern können

Um lästiges Magengrummeln und Blähungen zu verhindern, empfiehlt es sich, die folgenden Tipps und Hinweise für die Verdauung beizubehalten:

  • Kauen Sie ausreichend! Empfehlenswert sind etwa 20-30 Mal pro Biss. So bereiten Sie die Nahrung auf die Verdauung vor und erleichtern dem Magen-Darm-Trakt die Arbeit. Dieser muss sich weniger anstrengen und verursacht weniger Bewegungen beim Verarbeiten der Nahrung.
  • Nicht mit vollem Mund sprechen! Damit vermeiden Sie nicht nur ein Verschlucken, sondern verhindern auch, dass sich durch das Sprechen zu viel Luft unter die Nahrungsmasse mischt.
  • Trinken Sie genügend! Das Verdauungssystem benötigt für seine Arbeit viel Wasser. Wenn Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, beruhigt dies die Peristaltik von Magen und Darm.
  • Denken Sie nicht an Essen, wenn Sie ein Magenknurren vermeiden wollen! Die Magenaktivität wird allein durch den Gedanken an Essen angeregt. Dadurch passiert es oft genau in dem Moment, in dem Sie an die nächste Mahlzeit denken, dass der Magen knurrt.
  • Entspannen Sie sich! Das Verdauungssystem reagiert auf Entspannung und arbeitet ruhiger.
  • Essen Sie regelmäßiger! So bleibt die Masse im Magen schön dickflüssig, was zu einer reduzierten Geräuschkulisse führt.

Sorgen machen brauchen Sie sich über Ihr Magengrummeln jedoch nicht. Nur, wenn sich die gewöhnlichen Magengeräusche verändern oder völlig unbekannte auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch dann, wenn das Knurren gemeinsam mit anderen Symptomen wie Nachtschweiß einhergeht.

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